Kooperation der Gedenkstätte Esterwegen

Die anhaltende Corona-Pandemie hat vor allem für den Bildungsbereich massive Folgen. Nahezu alle Veranstaltungen außerhalb der Schule wurden im Frühjahr 2021 gestrichen. Dies musste auch das Gymnasium Ochtrup erfahren. Eigentlich stand im Mai 2021 ein jährlich stattfindender Besuch des. 9. Jahrgangs in der Gedenkstätte Esterwegen auf dem Lehrplan, dieser konnte jedoch aufgrund der schwierigen Lage nicht stattfinden.
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Um den Schülerinnen und Schülern dennoch einen Einblick in die Geschichte der Emslandlager zu ermöglichen, überlegten sich die Verantwortlichen ein ansprechendes Alternativprogramm. Hierfür wurde auf die digitale Lernplattform IServ des Gymnasiums zurückgegriffen.

Die Mitarbeiter der Gedenkstätte, David Hofwalter und Henning Müller, hielten per Videokonferenz einen Vortrag zur Geschichte der „Moorsoldaten“. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler verfolgte diesen Vortrag in der Schule, ein anderer zuhause im Homeschooling.

Anschließend setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit den von der Gedenkstätte Esterwegen bereitgestellten biografischen Materialien, die zuvor vom Studienseminar Rheine aufbereitet wurden, auseinander.

In einer Gruppenarbeitsphase  erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler nähere Informationen über Täter und Opfer im NS-Staat. In diesem Rahmen befassten sich die Gruppen mit historischen Bild- und Dokumentquellen.

Eine Gruppe setzte sich beispielsweise mit der Geschichte des Massenmörders Willi Herold auseinander, der als „Hauptmann aus dem Emsland“ das sogenannte „Herold Massaker“ im Strafgefangenenlager II, Aschendorfermoor, im April 1945  ausüben ließ.

In einer abschließenden Diskussion stellten die Schülerinnen und Schüler sich die Frage, ob und wie man an die Täter und Opfer heutzutage erinnern sollte. Man war sich darüber einig, dass ein Erinnern auch in heutigen Zeiten unverzichtbar sei, um vor Diktatur und Gewaltherrschaft zu  mahnen.

Abschließend waren sich alle Verantwortlichen einig, dass den Schülerinnen und Schülern auf diesem Wege eine gute Alternative mithilfe von neuen digitalen Medien geboten wurde. Ein zukünftiger Besuch der Gedenkstätte sei jedoch absolut unverzichtbar, da die direkte Erfahrung und Auseinandersetzung mit der Thematik vor Ort nicht zu ersetzen.

Webseite Gymnasium Ochtrup

Kurzführungen - in deutsch und auch in niederländischer Sprache

Jeden 1. Sonntag im Monat, jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr.