Arbeitseinsatz der Rotarier

Lingener auf Gelände der Gedenkstätte Esterwegen tätig

Esterwegen/Lingen. Zu einem Arbeitseinsatz wider das Vergessen kamen die Mitglieder des Rotary Clubs Lingen in Esterwegen zusammen. Mehrere Suntden waren sie auf dem Gelände der Gedenkstätte Esterwegen tätig und legten unter anderem Teile der Lagerstraße frei.

"Durch die Arbeit vor Ort hat innerhalb der Gruppe eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte und ihrer regionalen Bedeutung stattgefunden. Die Verbrechen des Nationalsozialismus und das Grauen der im ehemaligen Lager Internierten sind uns allen in diesen Stunden sehr eindrucksvoll bewusst geworden", sagte Landrat Hermann Böring, der an diesem Nachmittag in seiner Eigenschaft als Präsident des Rotary Clubs Lingen mit Hand anlegte.

Vor dem Arbeitseinsatz auf dem Gelände der Gedenkstätte hatten sich die Lingener Club-Mitglieder auch inhaltlich intensiv vorbereitet. Sie nahmen an einer ebenfalls vom Rotary Club organisierten Informationsveranstaltung teil, in der die im Nationalsozialismus im Landkreis Emsland und in der Grafschaft Bentheim eingerichteten insgesamt 15 Emslandlager Thema waren.

Bevor die Rotary Club-Mitglieder dann aktiv wurden, erhielten sie zudem von Dr. Andrea Kaltofen, Geschäftsführerin der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, eine Einführung in die Topographie des ehemaligen Konzentrationslagers und in das Konzept der geplanten Gedenkstätte. "Die Führung war überzeugend und kompetent, fast leidenschaftlich. Das vorgestellte Konzept hat mich überzeugt. Eine gute Sache, die da entstehen soll", drückte ein Teilnehmer stellvertretend für die Gruppe seine Begeisterung aus.

Den Abschluss fand das Projekt im Kloster, das auf dem Gelände der Gedenkstätte von Franziskanerinnen geführt wird. Bei einem Gottesdienst unter der Leitung von Superintendent Erdmann im "Raum der Sprachlosigkeit", einem Ort der Reflexion und des Erinnerns, gedachten die Rotarier der Toten und Versehrten des ehemaligen Konzentrationslagers. "Ich würde mir wünschen, dass auch andere Gruppen dort ehrenamtliche Arbeitseinsätze durchführen. Es wäre schön, wenn weitere Rotary- und Lions-Clubs folgen würden", sagte Bröring zum Abschluss.

Kurzführungen - in deutsch und auch in niederländischer Sprache

Jeden 1. Sonntag im Monat, jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr.