Lager XI
Groß Hesepe


52.622468, 7.20461

Lager XI

Groß Hesepe

Die Justizverwaltung ließ das Lager XI Groß Hesepe im Juni 1938 für insgesamt 1.000 Strafgefangene fertig stellen, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lager auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können.

Bevor die Justiz das Lager belegte, wurden Anfang September 1938 sieben Baracken abgebaut und in die Pfalz transportiert, wo Strafgefangene zur Zwangsarbeit beim Bau von Festungsanlagen am „Westwall“ eingesetzt waren. Nach dem Rücktransport der Baracken konnte der Wiederaufbau des Lagers erst im Mai 1939 abgeschlossen werden. Es wurde vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht mehr mit Strafgefangenen belegt.

Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI C Bathorn zu. 1939 war es ein Durchgangslager für polnische Kriegsgefangene. Ab 1941 war es zunächst mit französischen und später mit sowjetischen Kriegsgefangenen belegt. Ab Juli 1944 brachte die Wehrmacht mehr als 2.000 italienische Militärinternierte im Lager unter.

Insbesondere die sowjetischen Kriegsgefangenen litten aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie unter einer rücksichtslosen Behandlung. Die unzureichende Ernährung und die mangelhaften hygienischen Verhältnisse in den überbelegten Baracken forderten zahllose Opfer. Nachdem die Kultivierungsarbeit 1941 eingestellt worden war, setzte die deutsche Führung die Kriegsgefangenen zunehmend in der Landwirtschaft und in gewerblichen Unternehmen – vor allem in Torf- und Tonwerken sowie Ziegeleien – ein.

Kurzführungen - in deutsch und auch in niederländischer Sprache

Jeden 1. Sonntag im Monat, jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr.