Ausstellungsräume in alter Halle

Meppen. Zu einem Besucherzentrum mit angeschlossener Dauerausstellung sollen die beiden ehemaligen Bundeswehrhallen auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Esterwegen umgebaut werden. Der Entwurf des Architekten Hans Dieter Schaal aus Attenweiler sieht vor, die Gebäude durch einen neu zu errichtenden Zwischenbau zu verbinden.

Vom Eingangsbereich aus erreichen die Besucher die Ausstellungsräume in der Osthalle. Ein zweites, westlich angrenzendes Gebäude soll eventuell später genutzt werden. Bei der Vorstellung der Pläne im Ausschuss für Kultur und Tourismus des Landkreises hob Fachbereichsleiterin Dr. Andrea Kaltofen das ausgezeichnete Renommee des Architekten hervor. Er hat unter anderem die Gedenkstätten für das Konzentrationslager Bergen-Belsen in der Lüneburger Heide und das Lager Mittelbau-Dora bei Nordhausen in Thüringen konzipiert.

In Esterwegen ist laut Kaltofen vorgesehen, zwischen der Ost- und Westhalle einen zentralen Eingangsbereich zu schaffen, von dem aus die Besucher über einen Rundgang in die Ausstellung geführt werden. Deren exakte Ausgestaltung stehe in diesem Planungsstadium allerdings noch nicht fest. Vorgesehen sei, die ganze Geschichte des Lagers abzubilden, von den Anfängen als KZ für politische Häftlinge in den Jahren 1933/34 bis 1936 über die Zeit als Straf- und Kriegsgefangenenlager (1939 bis 1945) bis hin zur Nutzung als Internierungslager für Verantwortliche des NS-Regimes nach Kriegsende.

Für den Ausschussvorsitzenden Heiner Reinert muss die gesamte Ausstellung so gestaltet sein, dass vor allem junge Leute einen Zugang zu den Vorgängen in der NS-Zeit bekommen. Es gehe aber nicht um eine Show oder ein Event, sondern darum, neben dem Gedenken auch eine Mahnung an die jungen Leute weiterzugeben, wie schnell und mit welch verheerenden Folgen eine Demokratie in ein diktatorisches Regime kippen könne.

Für den Ersten Kreisrat Reinhard Winter ist es daher „eine ausgemachte Sache“, dass nach entsprechender Vorbereitung im Unterricht alle Schüler ab einer bestimmten Jahrgangsstufe die Gedenkstätte besuchen. Wie Kaltofen erklärte, soll der reguläre Betrieb mit Informationszentrum und Ausstellung Ende 2011 anlaufen.

Auszug aus einem Artikel der Meppener Tagespost/Ems-Zeitung/Lingener Tagespost vom 19.11.2009

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