Gedenkstätte Esterwegen: 5,6 Millionen Euro Förderung?

Land Niedersachsen muss zur Hälfte mitfinanzieren - Zustimmung von Kabinett und Bundestag steht noch aus

Berlin/Esterwegen. Der Antrag auf Fördermittel für das 5,6 Millionen Euro teure Projekt Gedenkstätte Esterwegen wird vom zuständigen Gremium der Bundesregierung positiv bewertet. Das teilte der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues (CDU) aus Lingen gestern mit. Voraussetzung seinen eine Mitfinanzierung des Landes Niedersachsen sowie die Zustimmung von Kabinett und Bundestag.

"Das ist ein großer Tag für Esterwegen und für die wichtige Arbeit in der emsländischen Gedenkstätte", erklärte Kues in einer Pressemitteilung. Kues hatte sich an Kulturstaatsminister Bernd Neumann gewandt, um einem Projektförderungsantrag für einen Dauerbetrieb der Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Esterwegen Nachdruck zu verleihen. Jetzt erhielt Kues in einem Schreiben das positive Signal.

Die Empfehlung eines Expertengremiums für Esterwegen an die Bundesregierung sei grundsätzlich positiv, lautete die Antwort Neumanns. Die Gedenkstätte Esterwegen wird somit in die Kategorie "nationaler" beziehungsweise "internationaler Bedeutung" eingestuft. Allerdings befinde sich die Gedenkstättenkonzeption derzeit in der Ressortabstimmung und müsse danach dem Kabinett und dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt werden, gibt Kues zu bedenken. Außerdem bestehe noch der Vorbehalt, dass das Land Niedersachsen eine mindestens 50-prozentige Mitfinanzierung des Projektes zusage und der Dauerbetrieb der Gedenkstätte sichergestellt sei.

Kues und seine für das nördliche Emsland zuständige CDU-Kollegin Gitta Connemann aus Leer zeigten sich nach ersten Gesprächen aber auch hier zuversichtlich. Man werde sich gemeinsam für die Landesmittel einsetzen.

Hocherfreut zeigte sich gestern Landrat Hermann Bröring: "Wir haben beim Bund 2,55 Millionen Euro beantragt. Damit ist der erste Nagel für dieses Projekt eingeschlagen. Nun können wir die Gespräche mit dem Land und verschiedenen Stiftungen vertiefen." Auch Kreisrat Reinhard Winter bezeichnete die Nachricht als "entscheidenden Schritt für ein großes Projekt."

Für das ehemalige Lagergelände ist nach Auskunft des Landkreises Emsland bereits im vergangenen Jahr ein Ideenfindungsverfahren zur Landschaftsgestaltung durchgeführt worden. Erste Vorarbeiten haben schon stattgefunden. Derzeit gibt es einen vorläufigen Gedenkstättenbetrieb mit öffentlichen Führungen. Mit der Zusage der Fördermittel dürfte einem Ausbau nichts mehr im Wege stehen.

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