Gedenkstätte Esterwegen: Finanzspritze fürs Besucherzentrum

Sparkassenverband und -stiftung übergeben Scheck

Meppen/Esterwegen. Noch befindet sich dort, wo künftig das Besucherinformationszentrum der Gedenkstätte Esterwegen stehen soll, eine Baustelle, auf der mit Hochdruck gearbeitet wird. Gerade darum ist es ein geeigneter Treffpunkt für diese Scheckübergabe: Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverbands Niedersachsen, und Dr. Sabine Schormann, Geschäftsführerin der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, überreichen Landrat Hermann Bröring als Vorstands-Vorsitzendem der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 400.000 Euro für den Aufbau der Gedenkstätte Esterwegen. Diese Mittel werden insbesondere in die Gestaltung und Ausstattung des Besucherinformationszentrums fließen.

„Ohne das finanzielle Engagement Ihrer Stiftung, aber auch des Bundes, der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, des Landkreises Emsland und der Stiftung Niedersachsen wäre der Aufbau der Gedenkstätte Esterwegen nicht möglich gewesen“, dankte Bröring für die Unterstützung von Sparkassenverband und -stiftung. Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf rund 5,8 Mio. Euro. Der Bund finanziert die Einrichtung der Gedenkstätte mit rund 2,5 Mio. Euro. Der Landkreis zahlt 1,2 Mio. Euro. Weitere 1 Mio. Euro stammen von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, 100.000 Euro von der VGH Stiftung, 150.000 Euro von der Emsländischen Sparkassenstiftung, 400.000 Euro von der Stiftung Niedersachsen und eben 400.000 Euro von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.

Das Besucherinformationszentrum entsteht derzeit in zwei Lagerhallen des ehemaligen Bundeswehrdepots. Schrittweise 2001 und 2006 hatte der Landkreis Emsland das gesamte Gelände vom Bund übernommen, 2007 die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen gegründet und das Gelände an die Stiftung übergeben, die den Aufbau der Gedenkstätte vorantrieb und in Kooperation mit dem Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager e.V. (DIZ) die Gedenkstättenarbeit leisten wird.

In 2009 und 2010 waren in den ersten beiden Bauabschnitten das authentische Lagergelände des ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlagers Esterwegen nach Entwürfen der Hamburger-Berliner Architektengruppe WES und Partner mit H.H.Krafft umgestaltet worden. Die Gestaltung übersetzt diejenigen Teile der Lagertopographie, die für Gewalt und Bedrohung stehen, also beispielsweise die Wachtürme und die Außenmauer mit ihren Toren, als Zitate in eine moderne Formensprache. Das ehemalige Häftlingslager wurde unter einer Schotterauftragsschicht konserviert, das Wachmannschaftslager erfährt keine besondere Gestaltung.

Das künftige Besucherzentrum mit moderner Dauerausstellung zu den 15 Emslandlagern und weiteren Bildungs- und Kommunikationsangeboten wird nach den Plänen des Architekten Hans Dieter Schaal aus Attenweiler gebaut bzw. umgebaut. Damit wird die Gedenkstätte über die Betreuung ehemaliger Häftlinge und ihrer Angehörigen hinausgehen und sich insbesondere an die nachwachsende Generation richten. Ein Stahlsteg von der ehemaligen Lagerstraße durch das Besucherzentrum bis in das nördlich angrenzende Moor soll den berüchtigten Arbeitsort der Häftlinge, das Moor, unmittelbar in das Gedenkstättenkonzept mit einbeziehen.

Bis zur offiziellen Einweihung der Gedenkstätte soll das Besucherzentrum fertig gestellt sein. Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Staatsminister Bernd Neumann und dem Niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllistair wird die Gedenkstätte Esterwegen am 21. Oktober dieses Jahres nach dreijähriger Aufbauzeit in einem feierlichen Festakt eröffnet.

Bild: Das Foto zeigt (v. l.) Dr. Andrea Kaltofen, Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, Ersten Kreisrat Reinhard Winter, Thomas Mang, Sparkassenverband Niedersachsen, Hans-Günter Kaltwasser, Sparkasse Emsland, Dr. Sabine Schormann, Niedersächsische Sparkassenstiftung, Hermann Tebben, Samtgemeindedirektor Nordhümmling, Ludwig Moomann, Sparkasse Emsland, Landrat Hermann Bröring und Ingo Hinrichs, Sparkasse Emsland. (Foto: C. van Bevern, Lingener Tagespost)

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