Geldspritze für Gedenkstätte in Esterwegen

400000 Euro – mit dieser Summe unterstützt die Niedersächsische Sparkassenstiftung den derzeit auf Hochtouren laufenden Bau der Gedenkstätte Esterwegen im nördlichen Emsland. Jüngst übergaben Vertreter der Stiftung vor Ort den offiziellen Bewilligungsbescheid.

Von Carsten van Bevern - Esterwegen. „Ohne das finanzielle Engagement Ihrer Stiftung, aber auch des Bundes, der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten, des Landkreises Emsland und der Stiftung Niedersachsen wäre der Aufbau der Gedenkstätte Esterwegen nicht möglich gewesen“, dankte Landrat Hermann Bröring für die Unterstützung von Sparkassenverband und -stiftung. Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf rund 5,8 Millionen Euro. Der Bund finanziert die Einrichtung der Gedenkstätte mit rund 2,5 Millionen Euro. Der Landkreis zahlt 1,2 Millionen Euro. Eine weitere Million Euro stammen von der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, 100000 Euro von der VGH Stiftung, 150000 Euro von der Emsländischen Sparkassenstiftung, 400000 Euro von der Stiftung Niedersachsen und eben 400000 Euro von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.

Das Besucherinformationszentrum entsteht derzeit in zwei Lagerhallen des ehemaligen Bundeswehrdepots. So wurde auch die offizielle Übergabe des Bewilligungsbescheides häufiger vom unvermeidlichen Baulärm unterbrochen – Ende Oktober dieses Jahres soll schließlich die Gedenkstätte im würdigen Rahmen eröffnet werden.

2001 und 2006 hatte der Landkreis Emsland schrittweise das gesamte Gelände vom Bund übernommen, 2007 die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen gegründet und das Gelände an die Stiftung übergeben – diese trieb den Aufbau der Gedenkstätte voran und wird in Kooperation mit dem Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager (DIZ) auch vor Ort die Gedenkstättenarbeit leisten.

In 2009 und 2010 waren in den ersten beiden Bauabschnitten das authentische Lagergelände des ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlagers Esterwegen nach Entwürfen der Hamburger-Berliner Architektengruppe WES und Partner mit H. H.Krafft umgestaltet worden. Die Gestaltung „übersetzt“ diejenigen Teile des Lagers, die für Gewalt und Bedrohung stehen, also beispielsweise die Wachtürme und die Außenmauer mit ihren Toren, als Zitate in eine moderne Formensprache. Und das ehemalige Häftlingslager wurde unter einer Schotterschicht konserviert.

„Dieses Projekt stellt für uns Neuland dar. Wir geben unser Geld aber immer nur für Projekte, von denen wir einhundertprozentig überzeugt sind. Das ist hier der Fall“, erklärte nach einem Rundgang mit Thomas Mang der sichtlich beeindruckte Präsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen.

Grafschafter-Nachrichten am 19.05.2011

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