Jugend auf Spurensuche in Esterwegen

Schwerpunkt des Programms von Jugendverbänden und Dekanatsjugendbüros sind Grabungsarbeiten.

Esterwegen (hke). Im fünften Jahr finden derzeit Workcamps für Jugendliche und junge Erwachsene auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlagers Esterwegen statt. Über zwei Wochen lang begeben sich rund 40 junge Menschen unter fachkundiger Anleitung auf "Spuren-Suche". Grabungsareiten bilden den Schwerpunkt des jeweils achttägigen Programms, zudem werden Informationen über die schwerwiegende und nachwirkende Vergangenheit vermittelt. Veranstalter der Camps sind die Jugendverbände und die Dekanatsjugendbüros im Bistum Osnabrück.

Untergebracht wind die Teilnehmer nicht mehr wie in den Vorjahren in Zelten auf dem Sportplatz, sondern erstmals in einer der riesigen ehemaligen Bundeswehrhallen in direkter Nachbarschaft zum früheren Lager Esterwegen. Dort soll in Zukunft eine Gedenkstätte mit Informationszentrum eingerichtet werden. Die fensterlose Halle mit dem grauen Betonfußboden und der Neonbeleuchtung ist zweckmäßig. In einer Ecke, mit bunten Decken abgetrennt, treffen sich die jungen Leute zu einer Willkommensrunde mit Kaffee, Kuchen und Obst - diese bunte Tafel bildet einen Kontrast zu der ansonsten nüchternen Umgebung.

Die Teilnehmer der ersten Woche kommen aus dem nördlichen Emsland. William Sell, 22 Jahre alt, aus Werlte ist durch einen Zeitungsartikel auf das Work-Camp gestoßen. Es interessiert ihn, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen und Archäologie "live zu erleben". Die 17-jährige Schülerin Heidrun Pooth sieht ihre Teilnahme als Vorbereitung für den Geschichtsleistungskurs. "Etwas Interessantes zu finden" erhofft sich Andrea Kröger, 15 Jahre alt, aus Börgermoor.

Neben den Grabungsarbeiten stehen unter anderem auch ein Besuch des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ), eine Besichtigung der ehemaligen Emslandlager Oberlangen und Neusustrum, ein Deeskalationstraining und ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst an.

Kurzführungen - in deutsch und auch in niederländischer Sprache

Jeden 1. Sonntag im Monat, jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr.