Offenes Konzept für Gedenkstätte

Bürgerversammlung in Esterwegen nach Pfingsten – „Eine nationale Aufgabe“

Esterwegen/Meppen (vb)

Als „nationale Aufgabe, der sich Bund und Land nicht entziehen dürfen“, bezeichnete der CDU-Fraktionsvorsitzende im emsländischen Kreistag, Heinrich Hövelmann, die geplante Einrichtung einer Gedenkstätte für die Häftlinge der 15 so genannten Emslandlager in Esterwegen.
Kultur-Fachbereichsleiterin Dr. Andrea Kaltofen und Landrat Hermann Bröring hatten am Montagnachmittag ein erstes, noch „offenes“ Gestaltungskonzept vorgelegt (wir berichteten). Dieses soll bei neueren Forschungsergebnissen noch weiter ergänzt werden. Einstimmig stimmten am Montag die Mitglieder des Kreiskulturausschusses für weitergehende Planungen.

Die CDU-Mehrheitsfraktion unterstützt nach Aussage ihres Vorsitzenden Hövelmann insbesondere die Besetzung einer fünfköpfigen Expertenkommission mit überregional anerkannten Wissenschaftlern. „Das Deutsche Reich unter den Nazis hat die Lager eingerichtet und betrieben. Die Bundesrepublik hat schließlich die Reste des Lagers beseitigt, das Gelände planiert und dort ein Bundeswehrdepot eingerichtet und damit auch die Pflicht, die wesentlichen Kosten für das Sichtbarmachen und die Visualisierung des Lagers zu tragen“, nahm Hövelmann den Bund bei den weiteren Planungen in einer ersten Reaktion besonders in die Pflicht. „Der Landkreis wird dann seinen Beitrag leisten.“

Mit dem vorgestellten Gestaltungskonzept zeigte sich auch der SPD-Kreistagsabgeordnete Heinz Schwarte aus Werlte sehr zufrieden. Dass in Esterwegen keine Originalbaracken mehr vorhanden und diese nicht rekonstruiert werden sollen, sah er, entgegen seinem Kreistagskollegen Heinrich Wingbermühlen von der UWG, nicht als Problem an: „In der Gedenkstätte Dachau sind die zwei Baracken auch nicht das Wesentliche.“

Für nach Pfingsten kündigte Landrat Bröring zur Vorstellung des Konzeptes zudem eine öffentliche Bürgerversammlung in Esterwegen an.

Ein erstes „offenes“ Konzept für die geplante Gedenkstätte in Esterwegen stellten Kultur-Fachbereichsleiterin Dr. Andrea Kaltofen und Landrat Hermann Bröring vor.

Das ehemalige Konzentrations- und Strafgefangenenlager Esterwegen umgab eine hohe weiße Mauer. Diese Aufnahme aus den Akten der Lagerleitung von 1935 zeigt das Außentor des Lagers. Auch diese Mauer soll bei der geplanten Gedenkstätte für die Häftlinge der 15 so genannten Emslandlager dargestellt, aber nicht rekonstruiert werden.

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