Der Ort an sich verfehlt seine Wirkung nicht

Esterwegen: SPD-Kreistagsfraktion besuchte ehemaliges KZ

Der Stand des Aufbaus der Gedenkstätte für das frühere Konzentrationslager in Esterwegen war jetzt Thema eines Besuchs der SPD-Kreistagsfraktion auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers (KZ).
Geführt wurde die Gruppe unter der Leitung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Hajo Wiedorn durch Dr. Andrea Kaltofen, der Fachbereichsleiterin Kultur beim Landkreis Emsland.
Während der mehr als zweistündigen Führung, an der auch SPD-Oberbürgermeisterkandidat Dr. Bernhard Bendick teilnahm, erläuterte Dr. Andrea Kaltofen die Geschichte des Lagers und die Vorgehensweise beim Aufbau der Gedenkstätte: "Da das Lager nach dem Zweiten Weltkrieg für verschiedene Zwecke, unter anderem als Flüchtlingslager und zuletzt als Bundeswehrdepot genutzt worden war, ist vom ursprünglichen KZ nichts mehr vorhanden. Bei Ausgrabungsarbeiten konnten nur noch Fundamente und in Teilbereichen die alte Lagerstraße freigelegt werden." Auch die Reste eines von der Wachmannschaft angelegten Springbrunnens seien wieder sichtbar gemacht worden. Bewusst wolle der Landkreis drauf verzichten, Lagerbaracken von anderen Standorten hier wieder aufzurichten oder solche nachzubauen. "Der Ort an sich und die dort aufgestellten Schautafeln verfehlen ihre Wirkung auf die Besucher nicht", erläuterte die Fachbereichsleiterin.
In seinem Dank für die sehr einfühlsame Führung sagte Hajo Wiedorn: "Es ist wichtig, die Erinnerung an das schreckliche Geschehen wach zu halten, denn was vergessen wird, geschieht aus neue."

aus: EL-Kurier vom 13.08.2006

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