Lager XIV
Bathorn
Die Justizverwaltung ließ das Lager XIV Bathorn im Juni 1938 für insgesamt 1.000 Strafgefangene fertig stellen, um das System der emsländischen Strafgefangenenlager von sieben auf fünfzehn Lager auszubauen und mehr Strafgefangene zur Moorkultivierung einsetzen zu können. Im August 1938 befanden sich 228 Gefangene in dem Lager.
Im Sommer 1938 wurden acht Baracken abgebaut und in die Pfalz transportiert, wo Strafgefangene zur Zwangsarbeit beim Bau von Festungsanlagen am „Westwall“ eingesetzt waren. Nach dem Rücktransport der Baracken konnte der Wiederaufbau des Lagers im Mai 1939 abgeschlossen werden.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI C Bathorn. 1939 war es ein Durchgangslager für polnische, 1940 für niederländische und französische Kriegsgefangene. Im August 1941 hielt die Wehrmacht hier 4.016 sowjetischen Kriegsgefangenen gefangen.
Insbesondere die sowjetischen Kriegsgefangenen litten aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie unter einer rücksichtslosen Behandlung. Die unzureichende Ernährung und die mangelhaften hygienischen Verhältnisse in den überbelegten Baracken forderten zahllose Opfer. Nachdem die Kultivierungsarbeit 1941 eingestellt worden war, setzte die deutsche Führung die Kriegsgefangenen zunehmend in der Landwirtschaft und in gewerblichen Unternehmen – vor allem in Torf- und Tonwerken sowie Ziegeleien – ein.
Kurzführungen
Jeden 1. Sonntag im Monat, jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr.