Lager Esterwegen
Konzentrations- und Strafgefangenenlager Esterwegen
1933/34 Esterwegen als staatliches Konzentrationslager
Im (Früh)Sommer 1933 entstanden in Börgermoor und Esterwegen die ersten im Deutschen Reich vollständig neu als Muster-Barackenlager vom Preußischen Staat geplanten und errichteten Konzentrationslager, Neusustrum folgte im September. Das Konzentrationlager wurde als Doppellager für 2.000 Häftlinge zwischen Juni und August 1933 errichtet. Wegen massiver Schikanen und zahlreicher Mordfälle sprachen die Häftlinge schon bald von der „Hölle am Waldesrand“. Es wurden vorwiegend politische Häftlinge in „Schutzhaft“ dort inhaftiert.
1934-1936 Esterwegen als SS-Konzentrationslager
Im April 1934 wurden die Konzentrationslager in Börgermoor und in Neusustrum in Strafgefangenenlager unter preußischer Justizverwaltung umgewandelt. Esterwegen blieb Konzentrationslager und wurde von Himmler der SS unterstellt. Die beiden Doppellager wurden zusammengelegt und eine 2,50 m hohe weiße Außenmauer gebaut. Das Häftlingslager war für 1.000 Gefangene ausgelegt, das Wachmannschaftslager in den kommenden Jahren stark ausgebaut. Nördlich angrenzend befanden sich Sportanlagen, ein Schwimmbad und die Gleisanlagen der „Moorbahn“. Unter den Häftlingen befanden sich neben Politischen weitere vom NS-Regime Verfolgte.
1937-1945 Esterwegen als Strafgefangenenlager
Im Frühjahr 1936 fiel für das Konzentrationslager Esterwegen die Entscheidung, es zum 23.09.1936 aufzulösen und die Gefangenen nach Oranienburg bei Berlin zu verlegen, wo sie beim Aufbau des neuen Konzentrationslagers Sachsenhausen eingesetzt wurden. Ab Januar 1937 übernahm das Reichsjustizministerium das Lager. Als „Strafgefangenenlager VII“ wurde es in die schließlich 15 Gefangenenlager im Emsland unter SA-Bewachung eingegliedert. Die Übernahme des Lagers hatte weitreichende bauliche Konsequenzen. Das alte Innentor wurde aufgegegen, der Häftlingsbereich vergrößert und an anderer Stelle ein neues Innentor errichtet.
Die Häftlinge waren in der Regel aus politischen, sozialrassistischen und kriminellen Gründen inhaftiert, ab 1939 befanden sich in Esterwegen viele durch Wehrmachtgerichte Verurteilte.
1943/44 Esterwegen „Lager Süd“ als NN-Lager
Von Mai 1943 bis April 1944 wurden unter strenger Geheimhaltung und scharfer Absonderung im südlichen Teil, dem sogenannten "Lager Süd", zunächst 1.800, zeitweilig bis zu 2.700 „Nacht- und Nebel“-Gefangene (Widerstandskämpfer aus Westeuropa) untergebracht. Die Gefangenen wurden völlig isoliert und durften keinerlei Kontakt zur Außenwelt haben.
Kurzführungen
Jeden 1. Sonntag im Monat, jeweils um 11 Uhr und 15 Uhr.