Esterwegen. Unter dem Motto "Erinnerung für die Zukunft - Arbeit für den Frieden" haben 19 Jugendliche im Rahmen eines internationalen Work-Camps auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Esterwegen mit der Suche nach Spuren aus der Zeit des Nationalsozialismus begonnen.
Unter Anleitung des Archäologen Falk Näth graben die 17- bis 24-Jährigen aus Italien, Moldawien, Weißrussland und Deutschland nach Überresten aus der Lagerzeit. Organisiert wird das Camp vom Landkreis Emsland sowie vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Esterwegens Bürgermeister Hermann Willenborg begrüßte zusammen mit dem Kreisarchivar Heiner Schüpp die 19 Jugendlichen und die ehrenamtliche Campleiterin, Sabine Mitthöfer, im Sitzungssaal des Rathauses Esterwegen. Sowohl Willenborg als auch Schüpp lobten das Engagement und betonten die Wichtigkeit des mittlerweile zweiten internationalen Work-Camps für die Errichtung einer Gedenkstätte, die an die Gräueltaten aus der Vergangenheit erinnern soll.
Während ihres Aufenthalts ist die internationale Gruppe in der Sporthalle der Waldschule Esterwegen untergebracht. "Bei der sehr ernsten Thematik sollen die Jugendlichen trotzdem eine schöne Zeit im Emsland verleben", sagte Mitthöfer. So sind Ausflüge in die Region geplant. Auch mit einem ehemaligen Häftling des Esterweger KZ werden die Teilnehmer zusammentreffen.
aus: Meppener Tagespost vom 01.08.2006