Um den Schülerinnen und Schülern dennoch einen Einblick in die Geschichte der Emslandlager zu ermöglichen, überlegten sich die Verantwortlichen ein ansprechendes Alternativprogramm. Hierfür wurde auf die digitale Lernplattform IServ des Gymnasiums zurückgegriffen.
Die Mitarbeiter der Gedenkstätte, David Hofwalter und Henning Müller, hielten per Videokonferenz einen Vortrag zur Geschichte der „Moorsoldaten“. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler verfolgte diesen Vortrag in der Schule, ein anderer zuhause im Homeschooling.
Anschließend setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit den von der Gedenkstätte Esterwegen bereitgestellten biografischen Materialien, die zuvor vom Studienseminar Rheine aufbereitet wurden, auseinander.
In einer Gruppenarbeitsphase erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler nähere Informationen über Täter und Opfer im NS-Staat. In diesem Rahmen befassten sich die Gruppen mit historischen Bild- und Dokumentquellen.
Eine Gruppe setzte sich beispielsweise mit der Geschichte des Massenmörders Willi Herold auseinander, der als „Hauptmann aus dem Emsland“ das sogenannte „Herold Massaker“ im Strafgefangenenlager II, Aschendorfermoor, im April 1945 ausüben ließ.
In einer abschließenden Diskussion stellten die Schülerinnen und Schüler sich die Frage, ob und wie man an die Täter und Opfer heutzutage erinnern sollte. Man war sich darüber einig, dass ein Erinnern auch in heutigen Zeiten unverzichtbar sei, um vor Diktatur und Gewaltherrschaft zu mahnen.
Abschließend waren sich alle Verantwortlichen einig, dass den Schülerinnen und Schülern auf diesem Wege eine gute Alternative mithilfe von neuen digitalen Medien geboten wurde. Ein zukünftiger Besuch der Gedenkstätte sei jedoch absolut unverzichtbar, da die direkte Erfahrung und Auseinandersetzung mit der Thematik vor Ort nicht zu ersetzen.